Was ist neu am IYPT?

Eine Abgrenzung zur Physikolympiade

Das International Young Physicists‘ Tournament (IYPT) stellt eine Alternative zu anderen physikalischen Wettbewerben im Bereich der Begabungsförderung in Physik für Oberstufenschüler/innen dar. Die Struktur des Wettbewerbs trägt dem, in den letzten Jahrzehnten grundsätzlich veränderten Berufsbild des Wissenschaftlers und Forschers sowohl an den Universitäten und an wissenschaftlichen Instituten als auch in den Entwicklungsabteilungen von Unternehmen Rechnung.

Folgende Charakteristika des IYPT machen diesen Paradigmenwechsel aus:

Die Vorbereitung (wissenschaftliches Arbeiten): Alljährlich werden vor Schulbeginn von einer Expertenkommission 17 kleine Forschungsprojekte ausgeschrieben, die weitegehend dem F&E -Sektor zuzuordnen sind und häufig auch praktischer Anwendungsmöglichkeit eröffnen. Sie betreffen häufig nicht vordergründig ein Teilgebiet der physikalischen Systematik und haben oft auch interdisziplinären Charakter. Um mit der Arbeit beginnen zu können, müssen die Schülerteams, die sich auf die Teilnahme an dem Wettbewerb vorbereiten, zunächst die Fragestellungen zuordnen, sich das in der Schule oft nicht ausreichende physikalische Grundwissen erarbeiten und sich über den aktuellen Forschungsstand informieren. Dann folgen Hypothese, Modell- und Theoriebildung, sowie der selbständige Aufbau des entsprechenden Experiments (Bau von Prototypen), Messungen und Prüfung der Übereinstimmung mit den Vorgaben der Theorie. Erhalten die Teams keine zufriedenstellenden Ergebnisse, müssen sie ihre Arbeit einer kritischen Prüfung unterziehen und die notwendigen Korrekturen durchführen. Diese korrekte Anwendung der wissenschaftlichen Methodik ist ein wesentliches Kriterium für die erfolgreiche Bearbeitung und gute Bewertung eines Beispiels.

Kreativität: Die praktische Interpretation von abstrakten Angaben, die  Entwicklung von eigenen Lösungsansätzen und selbst entworfene Experimente erfordern ein hohes Maß an Kreativität.

Soziale Kompetenzen: Die Bearbeitung der innovativen IYPT- Beispiele erfordert neben dem physikalischen Wissen und der Anwendungskompetenz ein hohen Maßes an sozialen Fähigkeiten: Teamarbeit Konzentration auf eigenen Stärken und die des Teams, gegenseitige Kontrolle und das Arbeiten mit Feedbackschleifen.

Organisatorische und Kompetenzen im Management: Bei der Bearbeitung der Aufgaben werden Problemlösungskompetenzen, Entwicklung von Strategie und Kommunikationsfähigkeit sowie der Möglichkeit vernetzt zu denken zu handeln geschult.

Englisch als Arbeitssprache: Schon die Vorbereitungsphase spielt sich weitgehend in englischer Sprache ab (Aufgabenstellung, Fachliteratur, etc.). Beim Wettbewerb selbst ist Englisch die Umgangssprache.

Der Wettbewerb: Die Resultate dieser Arbeit werden beim Wettbewerb präsentiert und diskutiert. Dabei werden eine gefällige, klar strukturierte und den Kriterien einer wissenschaftlichen Veröffentlichung entsprechende Präsentation verlangt. Die Diskussion wird zunächst zwischen zwei Teams (je 5 Teammitglieder) geführt, die beide das gegenständliche Problem eingehend bearbeitet haben. Anschließend erfolgt eine kritische Zusammenfassung der von den Teams gebotenen Leistung durch ein drittes Schülerteam. Am Ende müssen sich die Teams vor der Bewertung auch noch den Fragen einer hochkarätigen der Jury stellen.

Präsentationstechnik und Diskussionsführung: Neben der physikalisch korrekten Argumentation sind auch die Reflexion des eigenen Standpunktes sowie das Eingehen auf die Argumente des Diskussionspartners, Kombinations- und Anpassungsfähigkeit, die objektive Bewertung fremder Lösungen und die Formulierung von logischen Schlussfolgerungen gefordert.

Sprachliche Kompetenz: Rhetorische Fähigkeiten, überzeugende Verteidigung des eigenen Resultats bei gleichzeitig respektvollem Umgang mit den Diskussionspartnern werden dabei geschult und weiterentwickelt.

Internationalität: Die Struktur des Wettbewerbs – Teams aus allen Erdteilen, die gegeneinander antreten - fördert die Vernetzung angehender Naturwissenschaftler, wodurch die Veranstaltung zu einer Plattform für den transnationalen Wissenstransfer wird. Darüber hinaus fördert der enge Kontakt mit Kollegen/innen aus aller Welt das interkulturelle Verständnis und bietet für die Teilnehmer den ersten Kontakt mit der Scientific Community.

Zusammenfassung: Mit dieser außerordentliche Vielseitigkeit der Kompetenzen stellt das YPT ein innovative Form der Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses dar, die sich an der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Praxis orientiert und zudem ein Netzwerk international hochqualifizierter Forscher der Zukunft schafft.

Angemerkt sei darüber hinaus, dass die Vorbereitung und die Teilnahme bzw. Durchführung des IYPT an Betreuer (Lehrer), Organisatoren und Teilnehmer zwar höchste Anforderungen stellt, zugleich aber auch eine unvergleichliche Motivation liefert. Für Lehrerpersonen, die sich einmal der Herausforderung dabei mitzumachen gestellt haben, ergeben sich häufig völlig neue Perspektiven in ihrer Lehrtätigkeit. Das Ziel, Schule, Wissenschaft, Wirtschaft und die Menschen zu vernetzen, wird durch das Modell des IYPT optimal erreicht.

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